
From Bricks to Graphs
Bestehende Gebäude, einschließlich Denkmäler und gebaute Kulturerbestätten, sind ein zunehmend wichtiger Bereich der Architektur- und Stadtplanung. Die Bestandsgebäuden spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung von Klimazielen und der Transformation von Städten im Einklang mit SDG 13. Dennoch sind Prozesse, Werkzeuge und wissenschaftliche Methoden in Entwurf, Planung und Bau überwiegend auf Neubauten ausgerichtet. Die Erfassung, Aufbereitung und Bereitstellung von entscheidenden Informationen für die Planung im Bestand sind in den heutigen digitalen Landschaften unterrepräsentiert.
Die Bewahrung kulturellen Erbes steht nach wie vor vor großen Herausforderungen. Archive sind oft über verschiedene Institutionen verteilt, uneinheitlich dokumentiert und in empfindlichen Papierformaten gespeichert. Wertvolle Informationen bleiben häufig in isolierten, schwer zugänglichen Datenbanken verborgen, ohne Verbindung zu anderen Quellen. Diese Fragmentierung erschwert es Forschenden, Praktiker:innen und der Öffentlichkeit, ein umfassendes Bild unseres gemeinsamen Erbes zu erstellen. Im Laufe der Zeit führen Veränderungen und historische Ereignisse zudem zum Verlust wertvoller Informationen, sodass Lücken entstehen, die möglicherweise nie wieder geschlossen werden können.
Heute werden Architekturforschung und -praxis zunehmend durch den digitalen Wandel geprägt. Die Denkmalpflege – wie auch andere Bereiche – bewegt sich hin zu digitalen Ökosystemen, um die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit einzigartiger Datensammlungen zu gewährleisten. Dieser Kurs führt in die Prinzipien von verknüpften Daten ein: eine leistungsstarke Methode, um Gebäudeinformationen zu dokumentieren und in dauerhaften, vernetzten und maschinenlesbaren Formaten zu teilen.
Wir werden Methoden und Standards erkunden, die es ermöglichen, dass Informationen über Plattformen, Disziplinen und Grenzen hinweg „kommunizieren“. Sie lernen, wie heterogene Daten in strukturierte Wissensformen überführt werden können – so dass dokumentierte Orte und Ereignisse nicht nur isolierte Datensätze bleiben, sondern Teil eines größeren Zusammenhangs werden. Um diese Ideen praktisch umzusetzen, arbeiten wir an realen Fällen, z. B. an lokalen Wahrzeichen in Aachen oder an von Krieg betroffenen Kulturerbestätten in der Ukraine, die dringend digitalisiert werden müssen, da sowohl die Gebäude als auch ihre Archive gefährdet sind.
Im Kurs üben wir gute wissenschaftliche Arbeitsweisen. Dazu gehört ein sorgfältiges Datenmanagement, das Transparenz, Nachvollziehbarkeit und die langfristige Nutzbarkeit unserer Arbeit sicherstellt. Auf diese Weise werden Daten nicht nur erhoben, sondern auch nachhaltig dokumentiert und geteilt.
Wenn Sie globale Bewusstseinsbildung für Kulturerbe fördern möchten und neugierig auf Technologie sind, ist dieser Kurs genau richtig für Sie!
Ziele
- Bestehende Gebäude dokumentieren und Schäden beschreiben
- Architektonische Informationen mit digitalen Werkzeugen bewahren
- Die Grundlagen von Linked Data verstehen und etablierte Vokabulare im Bereich Kulturerbe erkunden
- Eigene wissenschaftliche Interessen verfolgen und gute Forschungspraxis entwickeln
- Zur laufenden Forschung am Lehrstuhl beitragen und Methoden an realen, gefährdeten Gebäudefällen anwenden
Lehrende
Termine
| Tag | Ort | Uhrzeit |
|---|---|---|
| Mittwochs | Seminarraum | (1080|103) | 13:00 – 14:30 |
